Nacht der offenen Kirchen 2012 - 18. August
Musik trifft Lichtkunst bei der Nacht der offenen Kirchen in Köthen (Anhalt)
Weit öffneten sich die Augen der Gäste, die am späten Samstagabend, dem 18.08.2012 kurz vor 23.00 Uhr die Schloss- und Pfarrkirche St. Maria in Köthen betraten. Die Köpfe drehten sich langsam im Kreis, denn der ansonsten in einen schlichten hellen Ton gehaltene klassizistisch quadratische Raum, war eingetaucht in ein warmes Licht, dass an den Säulen empor stieg. Das große Altarbild, eine Teilkopie der „Madonna von Foligno“ von Raffael war mit einer extra Beleuchtung glanzvoll in Szene gesetzt.
„Tag und Nacht“ – Musik trifft Lichtkunst, für mich der Höhepunkt der ersten ökumenischen Nacht der offenen Kirchen in Köthen im Jubiläumsjahr „Anhalt 800“. Dem Alltag bereits enthoben durch das musikalische Programm in den evangelischen Kirchen St. Jakob und St. Agnus konnten die Besucher in der sehr gut gefüllten katholischen Kirche etwas von dem Geheimnis erspüren des Wechsels von Tag und Nacht, von Sonnenauf- und Sonnenuntergang, sowie von Christus „dem Licht“, als Orientierungspunkt für Menschen, die seinem Weg folgen.
Kreise und Punkte, in groß und klein, hell und farbig auch Linien und Wellen erfüllten den Kirchenraum und tanzten im Rhythmus der Texte, Lieder und des Orgelspieles von West nach Ost durch den Kirchenraum. Sonne und Mond begegneten sich am Firmament im Altarraum. Danach sang die Gemeinde das Lied aus dem Gotteslob “Morgenglanz der Ewigkeit“ mit der Liedzeile „Schenke den Verzagten Mut, dass sie deinem Licht entgegen schaun und vertraun.“ (GL 668). Dem ist nichts hinzuzufügen.
Es bleibt als Abschluss das Segensgebet gesprochen von Pfarrer A. Kensbock „Gott ist mit uns am Abend und am Morgen, in der Nacht und bei Tag, in Dunkelheit und Licht“. Und es bleibt der Eindruck etwas Ansprechendes für Körper, Geist und Seele gemeinsam mit vielen Köthenern am Übergang vom Tag zur Nacht, vom Licht zur Dunkelheit erlebt zu haben.
Allen Organisatoren und Mitwirkenden, besonders Oliver Pilch für das Lichtdesign und Dr. Stefan Nusser für das Orgelspiel ein herzliches Dankeschön!
Annette Thaut