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Tag d. dt. Einheit

Tag der deutschen Einheit - 3.Okt. 2013
 

„Bist du denn kein Patriot?“
Diese Frage stellte ein brasilianischer Besucher des Weltjugendtages, ein Gastgeber sozusagen, einem Deutschen. Der Brasilianer trug die Fahne seiner Nation, der Deutsche die des Vatikans und weichte verlegen aus. Diese symptomatische Begebenheit als Beispiel für ein Volk mit gestörtem Verhältnis zu seinen nationalen Symbolen griff Pfarrer Armin Kensbock in seiner Predigt während des Dankgottesdienstes am Tag der Deutschen Einheit auf und erinnerte an Völker mit einem deutlich ausgeprägteren Nationalbewusstsein als das unsere, die keineswegs im Rufe stehen, mehrheitlich nationalistisch oder gar rassistisch zu sein. Dieser kollektive nationale Devotismus, freilich begründet auf einer untilgbaren historischen Schuld, dürfe jedoch nicht dazu führen, dass ein Volk sich seiner eigenen Errungenschaften beraube und sie unter Wert präsentiere.
Vor nunmehr 24 Jahren erhoben sich Mehrheiten eines Volkes gegen eine Minderheit, die sie so lange unterdrückte. Die Einigkeit dieser Menschen zwang ein Regime der Unfreiheit in die Knie und erwarb diesem, unseren Volk die Freiheit, ganz ohne großes Blutvergießen, ersetzte Unrecht durch Recht. Damit, dass Freiheit allerdings nicht Sorglosigkeit bedeute und Verantwortung mit sich bringe, für sich selbst und für andere, und Recht nicht immer auch Gerechtigkeit bedeute, erinnerte er an die mitunter schmerzlichen Einzelschicksale jener, die Arbeitsplatz oder gar Existenz verloren, als in den folgenden Jahren jener harte Wandel von Plan- auf Marktwirtschaft vollzogen wurde. Manchen erscheine es, als trenne uns manchmal mehr, als uns einige. Unterschiede jedoch könne man jedoch nur mit Toleranz und Offenheit begegnen, nie durch Konfrontation und Ausgrenzung.
Dieser hohe Tag, an jenem aus zwei Ländern eines wurde und der uns daran erinnert, dass eine Bevölkerung seine Unfreiheit abwarf, dürfe nicht einfach zu einem gewöhnlichen freien Tag verkommen, sollte uns vielmehr unserer eigenen Geschichte und Identität bewusster werden lassen. Er solle ein Grund zur Freude und des Feierns sein, wie später im Anschluss an den Gottesdienst es zahlreiche der Anwesenden auf dem Pfarrhof taten, wozu die bejubelten Musiker des Jugendblasorchesters Hettstedt sowie die Tänzerinnen des [hier bitte Namen eintragen] nicht unerheblich beitrugen. Jedoch dürfe er uns vor allem auch mit Dank erfüllen, gegenüber dem, der die Begebenheiten jener Tage so fügte, wie sie sich zutrugen.
Nach der Feier der Eucharistie – der Danksagung – schloss der Gottesdienst mit jenem Lied, welches an hohen christlichen Feiertagen immer wieder zu hören ist: „Großer Gott, wir loben dich“, gefolgt von der Nationalhymne, für die sehr zur Überraschung einiger Gottesdienstbesucher manch einer wohl eine Texthilfe benötigte.
Der Tag der Deutschen Einheit erinnert uns an eine historische Begebenheit, an den Krönungsmoment dessen, was ein Volk in jenen Tagen Großes vollbrachte, auf das man stolz sein kann. Hier weit weniger bekannt als unsere „Friedliche Revolution“ ist die „Singende Revolution“ des Baltikums, während der am 23. August 1989 die Bevölkerung dieser drei Nationen eine mehrere Hundert Kilometer lange Menschenkette von Tallinn in über Riga bis Vilnius, den heutigen Hauptstädten Estlands, Lettlands und Litauens, bildete und an deren Ende sie sich ihre Unabhängigkeit von der UdSSR erstritten. Dort ist man erheblich stolzer auf seine Nation als hierzulande, was sich nicht zuletzt an der Zahl der Nationalfahnen im Stadtbild widerspiegelt. Es wäre schön, wenn wir uns ein wenig dieses gesunden Patriotismus‘ abschauen könnten, der sich womöglich nicht nur beim Präsentieren der Fahne während großer Fußballturniere äußert, auch nicht nur an jenem Tag, an welchem wir daran denken und feiern, dass sich ein Volk, dass sich unser Volk durch Einigkeit sein Recht auf Freiheit einforderte, sondern gerne auch in höherer Wertschätzung gegenüber der Demokratie, die sich andere gerade so teuer zu erwerben versuchen, beispielsweise in Form einer höheren Wahlbeteiligung bei der – womöglich ja nicht allzu fernen – nächsten Wahl.

Oliver Gürtler

Terminpläne zum Download



Samstag, 13.12.25

Samstag

17:00 Uhr Kirche Herz Jesu
Hl. Messe
18:00 Uhr Kirche St. Jakob
Weihnachtsoratorium, Kantaten 1, 4-6 von J. S. Bach


Sonntag, 14.12.25

III. ADVENTSONNTAG

08:00 Uhr Kapelle St. Michael
Wort-Gottes-Feier
10:00 Uhr Schloss- und Pfarrkirche St. Maria
Hl. Messe: ++Horst und Elke Seltmann, anschl. Kirche und Pfarrhaus St. Maria: Krippenspielprobe


Montag, 15.12.25

der III. Adventswoche

09:30 Uhr Kapelle Pflegeheim St. Elisabeth
Gottesdienst
14:30 Uhr Gemeinderaum St. Maria
Seniorennachmittag
18:30 Uhr Gemeinderaum St. Anna
Elterntreff, Feier der Lebenswende
19:00 Uhr Schloss- und Pfarrkirche St. Maria
Kirchenchorprobe


Dienstag, 16.12.25

der III. Adventswoche

06:00 Uhr Schloss- und Pfarrkirche St. Maria
Roratemesse, anschl. Gemeindefrühstück im Pfarrhaus
14:00 Uhr Gemeinderaum Hl. Geist
Herbergsuche
17:00 Uhr Gemeinderaum St. Anna
AG Helferkreis/ Besuchsdienst


Mittwoch, 17.12.25

der III. Adventswoche

14:30 Uhr Gemeinderaum St. Anna
Senioren-Union mit Adventssingen der Kita St. Anna


Donnerstag, 18.12.25

der III. Adventswoche

09:30 Uhr Gröbzig und Umgebung
Haus- und Krankenkommunion (außer Plan)
15:00 Uhr Kirche St. Anna
Krippenspiel der Kita St. Anna, Adventsstündchen der Kita St. Anna
18:00 Uhr Kirche St. Anna
Hl. Messe und Verteilen des Friedenslichtes
18:30 Uhr Kirche St. Anna
Hl. Beichte und Beichtgespräch
19:00 Uhr Gemeinderaum St. Anna
Leitungsteam der Pfarrei


Freitag, 19.12.25

der III. Adventswoche

08:00 Uhr Schloss- und Pfarrkirche St. Maria
Wort-Gottes-Feier in der Krypta. Fürbitte für ++Herzog Ferdinand und Julie von Anhalt-Köthen
08:00 Uhr St. Maria, Krypta
Wort-Gottes-Feier
09:30 Uhr Görzig, Weißandt-Gölzau und Umgebung
Haus- und Krankenkommunion
16:30 Uhr Gemeinderaum St. Maria
Frauenkreis II


Samstag, 20.12.25

Samstag

17:00 Uhr Kirche Herz Jesu
Wort-Gottes-Feier