Die herzliche Liebe unseres Gottes - (der Monat Juni ist Herz-Jesu-Monat)
Dass Zeit nicht gleich Zeit ist, wusste nicht nur Albert Einstein mit seiner Relativitätslehre.
Auch wir empfinden Zeit unterschiedlich. Manchmal will die Zeit einfach nicht vergehen. Und manchmal vergeht sie wie im Flug. Sekunden gerinnen anscheinend zur Ewigkeit, und Stunden sind wie weggefegt. Manchmal möchten wir Augenblicke festhalten, und manchmal wünschen wir uns, dass sie schnell vergehen.
So hat auch für uns Christen jeder Tag sein eigenes Gepräge, jede Woche ihre Strukturierung, jeder Monat seinen Akzent und das Jahr seine Schwerpunkte.
So ist im Kirchenjahr der Monat Mai der Gottesmutter Maria gewidmet, an dem wir in den Maiandachten mit Lied und Gebet Maria als Mutter des Herrn und auch als unsere Mutter verehren und ihr unsere Liebe bezeugen.
Der Monat Juni setzt einen anderen Akzent. Er gilt als der Herz-Jesu-Monat. Das Herz ist Innbegriff der Personenmitte. Jemandem sein Herz schenken, heißt, sich ihm selbst zum Geschenk machen. Gott hat ein Herz für die Menschen, und dieses Herz heißt Jesus Christus.
Dieses menschliche Herz, das von Gott kommt, schlägt für uns. Wenn wir sein Herz verehren, verehren wir ihn selbst. So feiert die Kirche am Donnerstag der zweiten Woche nach Pfingsten das Hochfest des Leibes und Blutes Christi (Fronleichnam), das uns an die Hingabe seines Leibes und an sein Blutvergießen am Kreuz erinnert. In der Eucharistie schenkt uns Christus sein Herz, sich selbst. Am Freitag der dritten Woche nach Pfingsten hat dieses Herz ein eigenes Fest: das Hochfest des heiligsten Herzens Jesu. Es will uns im wahrsten Sinn des Wortes an die „herzliche Liebe Gottes“ zu uns Menschen erinnern.
Wenn wir Menschen auch manchmal „herzlos“ miteinander umgehen, Gott tut es nicht. Er hat ein Herz für die Welt. Tun wir es ihm gleich. Gehen auch wir „herzlich“ miteinander um. Dann hat diese Zeit im Jahr für uns auch einen Sinn. Und der Monat Juni bekommt ein anderes Gewicht und Gesicht: Das Antlitz Jesu Christi, dessen Herz bei Gott für uns schlägt.
Die Andachten mit ihrer eucharistischen Anbetung und Verehrung, die wir jeden Sonntagnachmittag in unserer Pfarrkirche feiern, könnten neben dem Besuch der Sonntagsmesse ein Ausdruck der herzlichen Verbundenheit mit Jesus Christus sein, wo das Herz zum Herzen spricht.