Monat April
„April, April, der macht, was er will.“ So lautet ein volkstümlicher Reim. Und tatsächlich kann man im April die reinsten Wetterkapriolen erleben. Abwechselnd mit Sonne, Regen und Schnee hat er so einiges zu bieten. Zumindest war das in der Vergangenheit so. Aber anscheinend ist auch der April nicht mehr das, was er einmal war.
Am 1. April wird so mancher mit einem Aprilscherz aufs Glatteis geführt. In diesem Jahr fallen Ostern und der größte Teil der Osterzeit in den April. Aber das ist kein Aprilscherz. So wie die Natur nach der Winterzeit zu neuem Leben erwacht, die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, so haben wir zu Ostern in der Auferstehung Jesu das neue Leben, das er uns gebracht hat, gefeiert und feiern es noch, weil er in seiner Auferstehung die Starre und Kälte des Todes in sein neues Leben hinein verwandelt hat.
Am 25. April feiern wir das Fest des heiligen Evangelisten Markus. An diesem Tag ist es Brauch, den Wettersegen, nach Möglichkeit mit einer Kreuzreliquie, zu spenden. In machen, vor allem ländlichen Gegenden, gibt es an diesem Tag auch Flurprozessionen mit der Bitte um eine gute Aussaat und Ernte.
Darüber mag vielleicht so mancher schmunzeln oder gar den Kopf schütteln, aber nachdem, was das Sturmtief „Friederike“ und andere Orkane vor ihr an Verwüstung angerichtet haben, sollte man das lieber lassen. Das Wetter können wir zwar vorhersagen, aber seine Folgen und Auswirkungen haben wir nicht in der Hand.
Und so bleiben die Bitte an Gott und die Fürsprache des heiligen Markus, uns vor Schaden und Ungemach zu bewahren.
Der meteorologische Himmel mag sich wandeln, der göttliche Himmel bleibt unveränderlich.
Am 27. April wird noch ein weiterer wichtiger Heiliger gefeiert, der heilige Petrus Canisius (1521-1597), der nach dem heiligen Bonifatius als der zweite Apostel Deutschlands gilt. Petrus Canisius und seine Mitbrüder aus dem Jesuitenorden haben den Stürmen der Reformation und ihren Folgen getrotzt und den katholischen Glauben verteidigt und für so manche Gebiete Deutschlands zurückgewonnen. Er war ein Missionar in stürmischen Zeiten. Sein Kompass waren Jesus Christus, die Heilige Schrift und die Lehre der Kirche. Mit seinen Katechismen – in Nachahmung der Reformatoren – hat er viel Gutes geleistet und so manche Schlechtwetterlage für den katholischen Glauben geklärt. Heute bietet sich die Wetterlage zwischen der katholischen Kirche und den Kirchen der Reformation viel entspannter. Nach so manchen Tiefs und Stürmen befinden wir uns durchaus in einem Hoch, auch wenn es gelegentlich hier und da einmal donnert und so manches theologische Thema turbulent bleibt.
Der April mag zwar machen wollen, was er will, und auch manches durcheinander bringen und vermischen, Gott und die Heiligen tun es nicht. Sie sind beständig und verlässlich und uns immer zum Segen.