Geschichte:

Geschichte der katholische Kirchengemeinde St. Michael, Edderitz
Fast alle derzeitigen Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde Edderitz stammen aus Schlesien, aus dem Sudetenland oder der CR.
Aber schon vor dem 2. Weltkrieg gab es in Edderitz katholische Christen, welche die Kirche in Görzig oder Köthen besuchen mussten, um an einer heiligen Messe teilnehmen zu können. In der Hauptsache waren es Saisonarbeiter aus Schlesien, die in der Tabak- und Rübenpflege arbeiteten und wahrscheinlich auch in der Zuckerfabrik.

1945 – 1946 wurden viel Vertriebene in Edderitz angesiedelt, fanden Arbeit im Bergbau, in der damals noch auf Hochtouren laufenden Schwelerei und der Brikettfabrik sowie in der Landwirtschaft als Neubauern nach der Bodenreform.
Die meisten dieser Umsiedler waren Katholiken und gehörten zur Pfarrei Preußlitz, wo es zwar keine katholische Kirche, aber eine kleine Kapelle gab, auf einem der katholischen Kirche gehörenden Grundstück.
In Edderitz wurde Gottesdienst gefeiert in einem Klassenzimmer der Schule, welches bald nicht mehr den Ansprüchen gerecht wurde. Als ein junger Priester Anfang der 50er Jahre eingesetzt wurde, stieg die Zahl der Gottesdienstbesucher, so dass er sich nach einen anderen Raum umsehen musste, und das war der Tanzsaal der damaligen Gaststätte Hundt.
Vor einem lindgrünen Vorhang der Bühne wurde ein provisorischer Altar aufgestellt. Familie Portelle ordnete Blumen und Kerzen und reinigte den Saal nach jedem Gottesdienst.
Pfarrer Krems hatte ein altes Harmonium besorgt, darauf spielte Frau Kuba. Frau Firtisch, Herr Köhler und Herr Schrödter spielten Geige, und so waren zumindest die Gottesdienste der großen Feiertage und sicher auch die Maiandachten immer mit festlicher Musik umrahmt.
Frau Kuba hatte mit interessierten Sängerinnen bald auch eine Schola gegründet, welche wöchentlich übte und in den Gottesdiensten den Gesang der Psalmen übernahm.

Ein sehr festliches Ereignis war 1956 die Firmung, welche vom Erzbischof von Paderborn gespendet wurde und die nicht nur für die katholische Gemeinde ein wichtiges Ereignis war, sondern auch ein politisches, denn das heutige Bistum Magdeburg gehörte damals zum Erzbistum Paderborn.
Pfarrer Krems war danach nicht mehr lange in Gröbzig/Edderitz, sondern wurde nach Halle versetzt und ging dann nach Paderborn.
Nach Gröbzig/Edderitz kam Pfarrer Wörtmann, der sich um die Entwicklung der Pfarrgemeinde ebenfalls große Verdienste erwarb. Er setzte die Arbeit von Pfarrer Krems sehr eifrig fort. Da es in Gröbzig immer Schwierigkeiten mit der evangelischen Kirche wegen der Gottesdienstzeiten gab, wurde in der Gröbziger Halleschen Straße ein Grundstück gekauft, welches ein Wohnhaus und dahinter noch genügend Platz hatte für eine kleine Kapelle. Fast zur gleichen Zeit liefen in Edderitz mit der Gemeinde auch Verhandlungen zum Erwerb eines Grundstücks. Das wurde von der Gemeinde aber nicht bewilligt, es lag wohl zu sehr im Zentrum des Dorfes. Dafür wurde den Katholiken das Grundstück am Hüttenweg angeboten. Es war ein Gebäude, welches zuerst den Bergarbeitern des Tagebaues als Waschkaue diente, dann als Schulraum genutzt und nun nicht mehr gebraucht wurde.

In viel Eigeninitiative und mit Hilfe der damals jungen Männer wurde die St.-Michaels-Kapelle daraus und schließlich noch ein Gemeinderaum, ebenfalls aus einem schon vorhandenen Gebäude, das zwar Dach und vier Wände hatte, aber sehr renovierungsbedürftig war. Bereits vor der Altarweihe wurde in dem provisorisch eingerichteten Raum Gottesdienst gefeiert. In den ersten Jahren gab es in der Gemeinde viele Hochzeiten, Silber- und Goldene Hochzeiten.
Aufgrund der großen Familien gab es auch immer genügend Ministranten.
In den ersten Jahren wurde Fronleichnam in Gröbzig in der evangelischen Kirche gefeiert, weil dort mehr Platz war als in Edderitz. Die kleine Kirche in der Gröbziger Halleschen Straße bot gar keinen Platz für eine Prozession. In den 40er Jahren liefen die Leute sogar nach Köthen, um Fronleichnam zu feiern.

Zusammen mit der Gröbziger Gemeinde wurde all die Jahre auch Fasching gefeiert. Das erste Mal mit Pfarrer Krems in dem Saal, der auch als Gottesdienstraum diente, dann in Gröbzig in verschiedenen Gaststätten und seit der Zusammenlegung mit Görzig in Baasdorf, später in Priesdorf.

In den 60 Jahren des Bestehens der Edderitzer Kirchengemeinde versahen acht Pfarrer ihren Dienst, welche bis in die 90er Jahre immer in Gröbzig wohnten. Erst Pfarrer Bahrke konnte nach Görzig ziehen. Das Grundstück in Gröbzig wurde verkauft und die Kapelle aufgegeben.
Seit Dezember 2007 gehört Edderitz zusammen mit Görzig zum Gemeindeverbund Köthen-Görzig-Osternienburg. In der Kapelle St. Michael wird nach wie vor eine Sonntags- und eine Werktagsmesse gefeiert.
Die kleine Ortsgemeinde mit ihrer kleinen Kapelle ist nun Teil eines großen Verbundes, in den sie sich einbringt und von dem sie ihrerseits profitiert.

Helga Schröder



Terminpläne zum Download



Samstag, 21.12.24

der III. Adventswoche

10:00 Uhr Schloss- und Pfarrkirche St. Maria
Krippenspielprobe
17:00 Uhr Kirche Herz Jesu
Hl. Messe: +Agnes Hoffmann zum Jahresgedenken


Sonntag, 22.12.24

IV. ADVENTSSONNTAG

08:00 Uhr Kirche Heilig Geist
Hl. Messe: für die Pfarrei
10:00 Uhr Schloss- und Pfarrkirche St. Maria
Hl. Messe: Leb.u.++Familien Brandt und Freitag Familiengottesdienst
15:00 Uhr Schloss- und Pfarrkirche St. Maria
Vesper “Wie soll ich empfangen” mit den Musikfreunden der Musikschule J. S. Bach


Samstag, 28.12.24

18:00 Uhr Kirche Herz Jesu
Hl. Messe